Dienstag, 5. Juni 2012

Sanft wie Seide


Ich hatte das Telefongespräch mit Mutti kaum beendet, da hielt Tabea mir den Laptop unter die Nase:

"Sollen wir da hingehen? Nachher?"

Ich schaute auf das offene Browserfenster und sah eine angenehm dezent gestaltete Website: Tantramassagen im Herzen Berlins. In nicht einmal zwei Stunden könnten wir beide uns schon sanften, talentierten Händen hingeben, die nichts anderes täten, als uns ewig zu verwöhnen. Gegen entsprechende Gebühr, versteht sich.

"Du kannst auch Nein sagen, das wäre echt ok."

"Quatsch, wir machen das!"

Wir hatten uns den Abend absichtlich freigehalten, um unseren Berlin-Aufenthalt nicht von vorne bis hinten durchzuplanen. Eine Massage stand seit dem Morgen zur Debatte, aber das Präfix Tantra war neu. Sofort schossen mir einige Bilder durch den Kopf, die mir die Entscheidung leicht machten. Wir beide wollten das schon immer ausprobieren, bloß die Gelegenheit hatte sich nie geboten. Nun waren wir in der großen Stadt, unsere Füße waren plattgelaufen und unsere Körper signalisierten den akuten Bedarf nach umfassender Entspannung. Außerdem suchten wir einen Ort, der uns vor dem Champions-League-Finale beschützen konnte.

"Da gibt es auch noch ein paar Studios, aber das hier scheint das beste zu sein."

Ich klickte ein paar andere Websites an, dir mir bunte Hintergrundbilder und animierte GIFs in Neonfarben präsentierten, bevor ich zum Telefon griff und die Nummer von Sanft wie Seide wählte. Niemand ging ran, aber zwei Minuten später bekam ich einen Rückruf. Barbara erklärte mir mit fröhlicher Stimme, dass wir heute Abend noch einen spontanen Termin bekommen könnten - jedoch nur bei zwei Frauen, denn die männlichen Masseure wären nicht verfügbar. Vermutlich vor dem Fernseher (siehe oben).

"Zwei Frauen würden uns massieren, wäre das für dich ok?", fragte ich Tabea. Sie überlegte kurz und gab dann grünes Licht. Ich buchte unsere Massage um neun Uhr für drei Stunden.

Um kurz vor neun klingelten wir bei Sanft wie Seide. Im ersten Stock öffneten uns zwei strahlende junge Gesichter die Tür, die sich als Barbara und Nicole vorstellten. Ihre zierlichen Körper waren in große Tücher gewickelt, so dass ich das dringende Bedürfnis verspürte, mich ebenfalls meiner Kleidung zu entledigen. Zuerst führten sie uns aber in den Massageraum, der durch einige Kerzen beleuchtet war und in dem zwei große Futons lagen. Wir nahmen auf einem kleinen Sofa Platz, von dem wir unsere Blicke schweifen ließen. Nicole und Barbara erklärten uns die Rahmenbedingungen und fragten uns nach unseren bisherigen Tantra-Erfahrungen.

"Wir haben keine, aber wir freuen uns sehr auf unsere erste."

"Wunderbar. Nicole wird Toni massieren und ich werde mich um Tabea kümmern", sagte Barbara.
"Die Massage umfasst ein Verwöhnen bis zum Höhepunkt, aber wir können diesen Teil auch weg lassen, wenn euch das nicht recht ist."

Wir schauten uns kurz an. "Wir kommen mit einem Happy End schon klar."

Dann begleiteten die beiden uns zum Duschraum, wo Tabea und ich uns küssten, einander anstrahlten, uns entkleideten, küssten, duschten, küssten, abtrockneten, küssten, uns die Tücher umbanden, küssten und schließlich zurück in den Massageraum gingen. Wir waren mit Barbara und Nicole zum Glück allein in dem Studio, was die intime Atmosphäre zwischen uns noch verstärkte. Danke, Champions League.

Wir nahmen unsere Tücher ab und legten uns mit dem Bauch auf die beiden Futons. Während Nicole meine untere Körperhälfte mit dem Tuch wieder abdeckte, schaute ich zu Tabea herüber, die von Barbara umsorgt wurde. Beide Masseurinnen hatten ihre Tücher nun bis zur Hüfte abgestreift. Sie bewegten sich bewundernswert langsam und sinnlich. Nicole kniete sich so neben mich, dass ich die Wärme ihres Beines an meiner Hüfte fühlen konnte. Dann verteilten ihren zarten Hände das erste warme Öl auf meinem Rücken und ich schloss genussvoll die Augen…

Was in den nächsten zweieinhalb Stunden passierte, kann ich in Worten nur ungenügend widergeben; dem Studionamen wurde es jedenfalls gerecht. Zehn Finger verwöhnten jeden Winkel meines Körpers, aber sie waren nicht allein: Nicoles Körper kam im Laufe der Massage auf ganz unterschiedliche Art mit meinem in Kontakt - am intensivsten, als sie sich zum Abschluss der Rücken- und Beinmassage komplett auf mich legte, um mir ihre Wärme zu schenken. Auch als mein Kopf zwischen ihren Beinen lag und sie sich über mich beugte, um mir die Brust und den Bauch zu massieren, schwebte ich durch den Raum. Ihre Brüste kamen mir dabei so nah, wie es nur ging, ohne dass meine Lippen sie erreichen konnten. Ich war hin- und her gerissen: Ein Teil von mir wollte meine Augen schließen, um ganz ihre Hände auf mir zu spüren; ein anderer Teil konnte nicht genug vom Anblick ihres Körpers über mir bekommen.

Ich war in einem sanften Seidenhimmel, der alle Sinne betörte - und ich war nicht allein. Immer wieder schaute ich nach links zu Tabea, die sich mit geschlossenen Augen Barbaras Künsten hingab. Ihr Stöhnen ergänzte meines und ihre leichten Bewegungen deuteten darauf hin, dass sie es genau so genoss wie ich. Barbara gab ihr das, was Nicole mir gab. Es steigerte meine Lust noch, Tabea so von einer Frau berührt zu sehen, während ich selbst tausende Berührungen bekam.

Nach dem synchronen Abschluss unserer Massagen hatten wir ein paar Minuten für uns alleine. Mit Öl überzogen  lagen wir uns in den Armen und strahlten um die Wette. Unser kurzer Austausch lief ungefähr so:

"Alles ok bei dir?"

"Ja, sehr. Und bei dir?"

"Bestens. Bin unglaublich wuschig."

"Ja, und ich erst!"

"Hat sie bei dir auch….?"

"Ja, und dann hat sie … Ihr auch?"

"Und wie! Das war nicht von schlechten Eltern."

"Bist du….?"

"Jaaaa. Und du?"

"Auf jeden Fall!"

"Toll."

"Wahnsinn."

"…"

"Leider geil."

"Gehen wir duschen?"

"Ok."

Nach unserer Dusche setzen wir uns maximal entspannt wieder auf das Sofa und grinsten Barbara und Nicole an. Sie freuten sich über unser augenscheinliches Wohlbefinden. Wir unterhielten uns über das, was wir in den letzten drei Stunden erlebt und erfahren hatten. Zu meiner großen Freude hatte niemand mitbekommen, dass ich mittendrin pupsen musste. Darüber hinaus erfuhren wir, wie Barbara und Nicole zur Tantramassage gekommen waren, welche Erfahrungen sie im Laufe der Zeit mit den verschiedensten Kunden gesammelt hatten und was sie tagsüber machten. Auch in diesem Abschlussgespräch waren die beiden so locker und offen wie in den Stunden zuvor, wodurch sie uns die perfekte Atmosphäre für das "erste Mal" geschaffen hatten. Wir hatten mehr bekommen, als wir uns erträumt hatten; mehr Öl, mehr Haut, mehr Traum.

Fazit: In unter fünf Stunden vom Telefonat mit Mutti zum Multifreudentrantaerlebnis. Keine schlechte Nacht. Berlin, wir kommen wieder!

1 Kommentar:

tabsie hat gesagt…

Un-Be-Schreiblich!! Dieser Abend.

Deshalb, mit wenigen Worten:

Ich habe schon oft von einer solchen Massage geträumt.
Und die Erfahrung hat den Traum über-erfüllt.

Es war so vieles auf einmal. Bereichernd.
Und es war so, dass man das nicht zum letzten Mal gemacht haben möchte...

Ein Geschenk, von und mit Toni, Barbara und Nicole. Toll!

Es strahlt wie eine indische Göttheit beim Gedanken an diesen Abend,

Die Tabea:-*